2 Aug

Gedenkworte von Dr. András Izsák Generalkonsul von Ungarn in Stuttgart anlässlich des Europäischen Holocaust-Gedenktags für Sinti und Roma

„Erst vor kurzem hatte ich nach der Pandemie die Möglichkeit, persönlich das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg zu besichtigen. Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Herr Romani Rose war so freundlich, mich nach einem offenen und von  gegenseitigem Respekt gekennzeichnetem Gespräch durch das Dokumentationszentrum zu führen. Das Wort »erschütternd« gibt auch nicht wieder, was jeder Besucher hier empfindet, wenn man mit den Greueltaten des Roma Holocaust konfrontiert wird. Dennoch darf auch das nie in Vergessenheit geraten, was mehrere Hunderttausend Roma Mitbügern – davon zehntausenden aus Ungarn – wiederfahren ist. Denn Geschichte muss bewusst gemacht werden, um daraus zu lernen und um sicherzustellen, dass so etwas nie wieder passieren kann.”

Anmerkung: Das Romanes-Wort Porajmos, auf Deutsch „Verschlingen“ bezeichnet den Völkermord an den europäischen Roma in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Zahl der Opfer ist nicht bekannt. Nach unterschiedlichen Schätzungen liegt sie innerhalb einer großen Spannbreite, ist jedoch sechsstellig. Am 2. August 1944 wurden die letzten 4.300 Sinti und Roma im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau – trotz ihres heldenhaften Widerstands – ermordet. Diese Mordtat steht symbolisch für den Völkermord an hunderttausenden Sinti und Roma in Europa. Vor sechs Jahren wurde der 2. August vom Europäischen Parlament als Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma anerkannt. (Quelle: Zentralrat Deutscher Sinti und Roma)