Am 15. Februar 1991. unterzeichneten Václav Havel tschechischer und Lech Wałęsa polnischer Staastpräsident bzw. József Antall Ministerpräsident von Ungarn die gemeinsame Kooperation der Visegráder Gruppe. Seit der Entstehung der Slowakischen Republik 1993 besteht die Visegrader Gruppe aus vier Mitgliedstaaten. Die Verhandlungsdelegationen der Mitgliedstaaten führten in Budapest im Parlament eine Diskussion. In Bezug auf die gemeinsame Vergangenheit und die gemeinsamen Ziele der drei Länder wurden in dem Dokument die Hauptziele festgelegt, an deren Erreichung die drei Länder zusammenarbeiten möchten:
- die vollständige Wiederherstellung der Unabhängigkeit, Demokratie und Freiheit des Staates;
- die Beseitigung der sozialen, wirtschaftlichen und intellektuellen Manifestationen des totalitären Systems;
- parlamentarische Demokratie, Aufbau einer modernen Rechtsstaatlichkeit, Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten;
- Schaffung einer modernen Marktwirtschaft;
- vollständige Integration in das politische, wirtschaftliche, sicherheitstechnische und gesetzgeberische System Europas.
Die Visegrád-Zusammenarbeit als subregionale Zusammenarbeit spielte eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung der politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Beziehungen zur Sowjetunion und trug gleichzeitig dazu bei, die Beziehungen zwischen den drei mittel- und osteuropäischen Staaten neu zu definieren, deren Agenda maßgeblich von der europäischen Integration bestimmt wurde.